Entstehungsgeschichte der Ortschaften in der Marktgemeinde Altmelon
Die Marktgemeinde Altmelon besticht durch wunderschöne und steinreiche Landschaften. So besitzt jedes Dorf seine ganz spezielle und individuelle Entstehungsgeschichte. Erfahren Sie mehr darüber und lassen Sie sich für einige Momente in eine nostalgische Stimmung versetzten, die harte Pionierleistungen widerspiegelt. In diesem Sinne:
„Weit nach Westen vorgeschoben, an des Landes Grenze schon. Liegt, von Tannengrün umwoben, unsre Heimat Altmelon. Auf Granit erwuchs sie, ernst und stolz, wie unsrer Wälder edles Holz.“
Viele Siedlungen entstanden als eine Spätrodsiedlung, wie z.B. Altmelon um das Jahr 1200, oder einfach als ein Dorf, dessen einziger Zweck es war, eine Behausung für die Holzfäller darzustellen. Da diese Region im Verhältnis zu anderen relativ spät erschlossen wurde, liegen auch die Gründungen nicht allzu lange zurück. Selbstverständlich erschrecken nun Jahreszahlen wie 1371, wie es bei Grosspertenschlag oder Perwolfs der Fall war den Leser ungemein, doch man muss diese Daten immer in Relation zu anderen Regionen sehen. Einige Siedlungen unserer Gemeinde wurden von jenen Herren Rappottensteins gegründet, die damals die Macht inne hatten. Auch ist bekannt, dass z.B. Kleinpertenschlag, Gründungsjahr ca. 1733, aus einer Zeit stammt, in der große Unternehmungen realisiert wurden, um der damals vorherrschenden Energieknappheit entgegenzuwirken und die angrenzen Wälder intensiver zu nutzen.
Natürlich war das Leben eines Forstarbeiters oder das eines Bauern hart und mühevoll. Ständig war man den Landesherren unterworfen, musste sämtliche Arbeit mit vollem Einsatz seiner Kräfte verrichten und wurde dann auch noch der erarbeiteten Güter erleichtert, als die Landesherren das so genannte „Zehent“ einforderten. Viele musste mit großer Trauer das abgeben, was sie dem kargen Boden, wie er in dieser Region vorwiegend Verbreitung findet, nach mühevoller Arbeit abgerungen hatten. Besonders hart traf es hier die Bewohner von Perwolfs, wie uns ausführliche Berichte zu Grunde legen. Auch kann man auf die Namen der Ortschaften Rückschlüsse ziehen. Meist wurden sie nach dem Gründer benannt, wie Grosspertenschlag nach der Adeligen „Pertha“. Oder aber sie wurden im Laufe der Jahrhunderte angeglichen.
Deshalb spricht man heute auch nicht mehr von „mailan“, sondern von Altmelon. Der Fortschritt lässt sich also auch hier nicht aufhalten.
Weiters wäre noch zu erwähnen, dass viele Siedlungen auch einfach als Teil eines Schutzsystems gegründet wurden. Hierbei waren leichte Anhöhen bevorzugte Punkte, da sie einen großen Vorteil in Hinsicht auf die Überwachung der Gebiete aufwiesen. Verständlicherweise war es wesentlich einfacher Angreifer bereits aus großer Distanz zu erspähen, wenn man auf einem erhöhten Punkt einen Wachposten errichtet hatte (Knollenberg, Galgenberg). Damals erfolgte die Warnung vor feindselig gesinnten Zeitgenossen noch mittels Rauchzeichen.
Sollten Sie noch mehr über dieses mystisch und zauberhaft wirkende Gebiet erfahren wollen, empfiehlt es sich einen Blick in die Festschrift aus dem Jahre 1985 zu machen. Dort finden Sie detailliert zum Nachlesen die Entstehung der Marktgemeinde Altmelon.